Regionale Entwicklung

  • Derzeit entsteht ein integriertes Gemeindeentwicklungskonzept (INGEKO) für die Gemeinde Wiedemar. Hierbei werden auf Basis von demografischen und sozioökonomischen Aspekten Leitbilder und konkrete Maßnahmen sowie Projekte für die nachhaltige Entwicklung der Gemeinde definiert. Im Herbst 2024 ist eine öffentliche Zwischenpräsentation der Ergebnisse geplant. Das Ergebnis des Bürgerentscheids zum Industrievorsorgegebiet (IVG) am 1. September 2024 wird bei der Erarbeitung der empfohlenen kommunalen Handlungsfelder berücksichtigt. 

  • Im Sommer 2023 stellte das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr einen Masterplan zur Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur im Umfeld des Flughafens Leipzig/Halle auf. Darin sind 30 Verkehrsprojekte festgelegt, mit denen die Verkehrsinfrastruktur um den weiter wachsenden Flughafen angepasst werden soll. Am 20. Dezember 2023 stellte der Freistaat Sachsen in einer Sonderfinanzierung einmalig 24 Millionen Euro aus dem Doppelhaushalt 2023/24 bereit, mit denen ausgewählte Projekte des Masterplans umgesetzt werden sollen. Auch die Gemeinde Wiedemar profitiert von dieser Sonderfinanzierung: Neben dem Neubau eines ca. 2,7 Kilometer langen Radwegs zwischen Wiedemar und Zwochau (über Kölsa) ist auch die grundhafte Sanierung der Leipziger Straße in Zwochau finanziell durch den Freistaat gesichert.

  • Der Leipziger Nordraum zählt zu den bedeutendsten und dynamischsten Wirtschaftsstandorten in Mitteldeutschland. Am 24. Januar 2024 haben sich die dort gelegenen Städte und Gemeinden auf eine engere Zusammenarbeit beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur verständigt – auch die Gemeinde Wiedemar. In dem "Letter of Intent (Absichtserklärung) für den Weg zu einer nachhaltigeren Gewerbegebiets- und verkehrlichen Entwicklung im Leipziger Nordraum" wurden 14 Maßnahmen definiert, die gebietsübergreifend die Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung des Nordraums optimieren. Äußern die Bürgerinnen und Bürger von Wiedemar beim Bürgerentscheid am 1. September 2024 ihre Zustimmung zur weiteren Planung und Umsetzung eines Industrievorsorgegebietes, würde auch Wiedemar mit einer besseren ÖPNV-Anbindung berücksichtigt – insbesondere mit einem neuen S-Bahn-Haltepunkt. 

  • Bei der Gemeinderatssitzung vom 16. Mai 2024 wurden zwei Absichtserklärungen und ein Vertrag beschlossen, die für die Zukunft von Wiedemar von großer Bedeutung sind. Die sogenannten Letters of Intent stellen umfangreiche Unterstützungen durch den Freistaat Sachsen in Aussicht. Konkret erklärt der Freistaat seine Bereitschaft, im Fall eines Satzungsbeschlusses zum IVG-Bebauungsplan die Gemeinde Wiedemar beim Ausbau der Bildungsinfrastruktur, des Hochwasserschutzes sowie der biodiversitätssteigernden grünen Infrastruktur zu fördern.

    Außerdem erklärt sich das Zentrale Flächenmanagement in einem städtebaulichen Vertrag bereit, umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen für die Eingriffe in Natur und Landschaft durch das IVG zu koordinieren. Darüber hinaus gaben zentrale Unternehmen der regionalen Wasserwirtschaft eine Absichtserklärung ab, dass durch sie die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung für das IVG gesichert wird.

    Die Absichtserklärungen und der Vertrag sind ein starkes Zeichen. Sie stellen eine bedeutende Gelegenheit für die zukünftige Entwicklung von Wiedemar dar. Denn die Ansiedlung eines großen, überregional anerkannten Hochtechnologie-Unternehmens würde den Weg zu einer umfassenden und bedarfsorientierten Weiterentwicklung der Gemeinde ebnen. Die drei Erklärungen bieten Wiedemar damit eine einmalige Möglichkeit, die vorgeschlagenen Maßnahmen anzugehen – vorausgesetzt, die Planungen für das IVG werden fortgesetzt.