Wirtschaftliche Potenziale

Strukturwandel nutzen

In der Innovationsregion Mitteldeutschland, die an die reiche sächsische Industrietradition anknüpft und Leipzig/Halle (Saale) mit den umliegenden sieben Landkreisen verbindet, hat sich in den letzten Jahren ein pulsierendes Wirtschaftsnetzwerk entwickelt. Große Ansiedlungen der Automobilindustrie oder Mikroelektronik haben gezeigt, dass global agierende Unternehmen die Standortvorteile hier in der Mitte Europas schätzen.  

Der Kohleausstieg, die Energiewende und internationale Krisen stellen uns allerdings vor einen neuen Strukturwandel, dem wir mit wirtschaftlicher Widerstandskraft und krisensicherem Wachstum begegnen müssen. Die Ballungsräume Leipzig und Dresden kommen dabei langsam an ihre Kapazitätsgrenzen 

Damit gewinnt der ländliche Raum an Bedeutung. Denn denken wir in die kommenden Jahrzehnte voraus, brauchen wir eine zukunftssichere Wirtschaftspolitik mit neuen Ansiedlungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei liegt die Zukunft in der Hochtechnologie.  

Die aktuellen Krisen zeigen auch, dass wir unabhängiger von internationalen Lieferketten werden müssen. Für eine klimaneutrale und sichere Produktion, die auch die bestehenden Großunternehmen mit Technologie versorgt, müssen wir regional denken. Mit kurzen Wegen und funktionierenden Netzwerken. IT-Technologie, Biotechnologie, erneuerbare Energien oder Mikroelektronik bieten attraktive Arbeitsplätze und langfristige Entwicklungschancen. 

Was diese Branchen alle vereint? Sie brauchen große Flächen. Und sie brauchen ein Netzwerk, in dem Zulieferer, Fachkräfte und wissenschaftliche Institute über kurze Wege verfügbar sind. Neben den vorhandenen Potenzialen in der Metropolregion Mitteldeutschland bietet die Ansiedlung eines Hochtechnologie-Unternehmens vielfältige Potenziale für die Region Wiedemar: Aufträge für den lokalen Mittelstand, insbesondere für Bau- und Dienstleistungsunternehmen sowie spätere Zulieferer. Mit einem großen Unternehmen könnte ein Ökosystem entstehen, dass auf lange Sicht gut bezahlte Arbeitsplätze und erhöhte Steuereinnahmen für die Gemeinde mit sich bringt.

Expertenstimmen zur
nachhaltigen Entwicklung einer Großansiedlung in Wiedemar

Es gibt tatsächlich regionalökonomische, empirisch untersuchte Belege dafür, dass Großansiedlungen positive Effekte in einer Region haben können. Sie muss allerdings in einem regionalen Cluster – in einem regionalen Ökosystem – aufgefangen und integriert werden. 

Christian Growitsch Fraunhofer IMW

Dr. Christian Growitsch

Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie

Wenn Sie sich zurückerinnern: Porsche kam mit 500 Mitarbeitern, jetzt sind es 6.000. Und auch BMW fing mit einer kleinen Fabrik an, die sich immer weiterentwickelt. Das ist die Chance, die man mit so einer Ansiedlung hat – sie kann auf Jahre und Jahrzehnte Wohlstand, Arbeitsplätze und gute Jobs für eine gesamte Region sichern. 

Thomas Horn

Geschäftsführer, Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS)

Die notwendige Wertschöpfung beginnt in der Industrie. Und wenn wir keine industriellen Arbeitsplätze mehr haben und nur Dienstleistungen anbieten, dann fahren wir in Westen – weil hier nicht die notwendigen Aufträge vergeben haben. 

Kristian Kirpal

Präsident der IHK Leipzig

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